Die drei Dacharbeitsstände der DB Regio bestehen aus insgesamt sechs Laufsteganlagen, die jeweils paarweise auf beiden Seiten der drei Wartungsgleise fest installiert sind. Die Dacharbeitsstände sind jeweils 50, 20 und 15 Meter lang. Auf beiden Seiten der Wartungsgleise sind die Plattformen der Laufsteganlagen jeweils 1000 mm breit, darüber hinaus lassen sich die Plattformen auf Knopfdruck jeweils um 500 mm horizontal erweitern. So kann die Gesamtarbeitsfläche von 170 m2 um 50 Prozent auf 255 m2 erweitert werden.
Die Plattformhöhe liegt bei 3,0 Meter, mit Hilfe eines Spindelhubelements mit Elektromotor kann sie innerhalb einer Minute bis auf 4,0 Meter Höhe ausgefahren werden. „Das bringt uns eine ungeheure Flexibilität für die Zukunft, wir sind bereits jetzt für neue Fahrzeuge von künftigen Baureihen gerüstet“, sagt Bert Kiworra.
Wichtig war dem Teamleiter Fahrzeugtechnik auch das Arbeiten mit Spaltmaß Null. Hier können die Arbeitsplattformen direkt an die Außenhaut der Fahrzeuge heranfahren und dort andocken. Das erhöht nicht nur die Arbeitssicherheit, sondern auch die Effizienz, denn wenn es keinen Zwischenspalt mehr gibt, kann auch kein Werkzeug mehr nach unten fallen. Und die Mitarbeiter müssen nicht mehr in überstreckter Körperhaltung arbeiten.
Erstmals überhaupt können die Mitarbeiter des Wartungsteams in Braunschweig durchgehend in der ergonomischen Arbeitsposition ans Werk gehen, da wirklich jeder Höhenpunkt mit den elektrisch verstellbaren Anlagen angefahren werden kann. Jede Anlagenseite kann von einem einzigen Mitarbeiter entweder vom Boden aus oder auf der Arbeitsplattform stehend mit Hilfe eines Steuerungsgerätes verfahren werden. So gibt es kein unbequemes Bücken oder Knien mehr, wie es früher bei der starren Konstruktion oftmals nötig war.
„Für uns ist die optimale Arbeitssicherheit Trumpf. Und darauf haben wir auch bei den Dacharbeitsständen für die DB Regio in Braunschweig höchsten Wert gelegt“, sagt Ferdinand Munk, Geschäftsführer der Munk Günzburger Steigtechnik. Alle Laufstege sind rückseitig und seitlich mit einem Geländer gesichert. Zusätzlich hat die Munk Günzburger Steigtechnik die Arbeitsplattformen zur Zugseite hin mit Stecktaschen ausgestattet, so dass auch dort Geländer eingesteckt werden können. „Das ist immer dann wichtig, wenn die Zuglänge mal kürzer ist als die Länge des Laufsteges“, so Munk.
Auch der Auf- und Abstieg auf die Arbeitsplattformen erfolgt bequem und sicher, denn an den Seiten der Laufstege sind so genannte Variotreppen mit selbst schließenden Sicherungstüren angebracht. Die Stufen der Treppe bleiben innerhalb der automatischen Höhenverstellung immer in waagerechter Stellung und gewähren somit jederzeit ein sicheres Begehen. Als weiteres Sicherheitsmerkmal verfügen die Laufstege der Munk Günzburger Steigtechnik über Steigleitern für den schnellen Abstieg im Falle eines Notfalls.
Bert Kiworra indes freut sich über die gewonnene Kombination aus Freiheit und Sicherheit: „Wir haben ja auch noch einen 20-Tonnen-Kran zum Ausheben der Motoren in unserer Halle. Den können wir jetzt endlich effektiv nutzen. Denn, wenn wir bisher am Gleis 7 das Dach von Lokomotiven abnehmen wollten, mussten unsere Mitarbeiter mit Hilfe von Leitern aufs Dach klettern um die Seilzugketten festzumachen. Diese Zeiten sind jetzt zum Glück endgültig vorbei.“
Der Wechsel ins neue Wartungszeitalter ging für die DB Regio in Braunschweig denkbar einfach von statten. Die Dacharbeitsstände der Munk Günzburger Steigtechnik waren innerhalb einer Woche montiert, ohne, dass die Wartungsarbeiten an den Lokomotiven und Triebwagen unterbrochen werden mussten.
Die Laufsteganlagen der Munk Günzburger Steigtechnik wurden am Firmensitz in Günzburg gefertigt und verfügen über den zertifizierten Herkunftsnachweis „Made in Germany“.