Auf 95 Metern Länge bietet der Dacharbeitsstand der Munk Günzburger Steigtechnik den Wartungsteams der DB Regio AG in Stuttgart ein Plus an Effizienz und Arbeitssicherheit. | © MUNK GmbH Auf 95 Metern Länge bietet der Dacharbeitsstand der Munk Günzburger Steigtechnik den Wartungsteams der DB Regio AG in Stuttgart ein Plus an Effizienz und Arbeitssicherheit. | © MUNK GmbH

Fest installierter Dacharbeitsstand

Bahn frei für ein Plus an Effizienz und Arbeitssicherheit

Kurze Stand- und Taktzeiten, optimierte Arbeitsabläufe und dabei ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit: Um bei der Wartung ihrer Schienenfahrzeuge am Standort Stuttgart alle Anforderungen bestmöglich erfüllen zu können, setzt die DB Regio AG auf einen maßgefertigten, fest installierten Dacharbeitsstand der Munk Günzburger Steigtechnik, der sich  flexibel an unterschiedliche Zugtypen anpassen lässt. Auf den beidseitig 95 m langen Plattformen, die sich bis zu einer Breite von 1,71 m ausziehen lassen, können mehrere Wartungsteams gleichzeitig an unterschiedlichen Stellen des Zuges arbeiten. Inspektions- und Reparaturarbeiten lassen sich mit dem Dacharbeitsstand schnell und so sicher wie nie zuvor erledigen.

Vor der Neuinvestition, bei der die Munk Günzburger Steigtechnik einmal mehr mit ihrer Expertise als erfahrener Anlagen- und Projektplaner überzeugte, hatte die DB Regio AG in ihrer Wartungswerkstatt in Stuttgart mit einer mobilen sechs Meter langen Bühne gearbeitet, die für jeden neuen Vorgang an den jeweiligen Einsatzort gefahren werden musste. „Mit dem neuen Dacharbeitsstand der Munk Günzburger Steigtechnik gehört das aufwändige Verfahren der Arbeitsbühne endgültig der Vergangenheit an. Die Züge sind nun über die gesamte Fahrzeuglänge frei zugänglich und unsere Techniker können sogar gleichzeitig an verschiedenen Stellen arbeiten. Das erhöht nicht nur die Effizienz, sondern spart uns im Wartungsalltag auch Zeit und Geld. Denn die Rüst- und Taktzeiten verkürzen sich dadurch enorm“, sagt Mathias Schulz, stellvertretender Leiter Instandhaltung Werkstatt Stuttgart der DB Regio AG.

Darum sind Mathias Schulz und sein Team so begeistert von der Sonderkonstruktion aus Günzburg: Die Züge können direkt in den Dacharbeitsstand einfahren und je nach Zugtyp sowie Zuglänge kann die Arbeitsfläche über Quergeländer flexibel auf den jeweiligen Bedarf angepasst werden. Da die ausschiebbaren Arbeitsplattformen mit Spaltmaß Null andocken, ergibt sich eine geschlossene Arbeitsfläche. Die Einfahrtfreigabe des Zuges erfolgt über ein Lichtsignalsystem, so dass die Komplettanlage dem Bedien- und Wartungspersonal bei allen Aufgaben ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit garantiert.

In der Regel arbeiten bei der DB Regio AG in Stuttgart bis zu vier Mann gleichzeitig in einem der circa sechs Quadratmeter großen Wartungssegmente – um dort zum Beispiel Klimaanlagen, Stromabnehmer und Fahrmotorlüfter auf dem Waggondach zu warten, reparieren oder auszutauschen. Im Zweischichtbetrieb schaffen die Techniker so die Wartung von bis zu zwei Schienenfahrzeugen pro Tag – je nach den anstehenden Arbeiten und ohne aufwändiges Verfahren der Arbeitsbühnen. In Stuttgart inspiziert die DB Regio AG vor allem Züge des Typs BR 3442, möglich sind mit dem neuen Dacharbeitsstand aber auch die Baureihen ET 425 sowie ET 426.

Projektmanagement: Alles aus einer Hand

Für das Wartungsprojekt hat die DB Regio AG ganz gezielt die Munk Günzburger Steigtechnik als Projektpartner gewählt, denn der Spezialist für individuelle Lösungen entwickelte ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept und projektierte die Komplettanlage mit unterschiedlichsten Facetten. „Auch Stuttgart hat wieder gezeigt: Eine gute Projektierung ist bereits die halbe Steigtechniklösung. Als Innovations- und Technologieführer ist es für uns selbstverständlich, Lösungen aus einer Hand anzubieten. Unsere Kunden schätzen dabei unsere Planungs- und Beratungskompetenz, die Vor-Ort-Betreuung während des gesamten Projekts sowie natürlich den umfassenden After-Sales-Service“, sagt Ferdinand Munk, Inhaber und Geschäftsführer der Munk Group.  

So hat der bayerische Qualitätshersteller für die DB Regio AG neben der Entwicklung und Maßfertigung des Dacharbeitsstands auch die komplette Stahlkonstruktion sowie zwei Krananlagen von Abus in das Projekt integriert. Ein Kran lässt sich frei über den Dacharbeitsstand der Munk Günzburger Steigtechnik verfahren, mit ihm lassen sich Bauteile, Komponenten und Werkzeug bis zu einer Last von 500 Kilo transportieren. Die 3,2-Tonnen-Krananlage ist den Wartungsgleisen vorgelagert.

Somit sind die Techniker der DB Regio AG allen Wartungsaufträgen gewachsen, und das bei einem Höchstmaß an Sicherheit. Sicheren Zugang zu den Arbeitsplattformen haben sie über zwei Treppen, zusätzlich steht in der Mitte der Konstruktion eine Notleiter zur Verfügung. Um das Absturzrisiko zu minimieren hat die Munk Günzburger Steigtechnik ein ausgeklügeltes Geländerkonzept realisiert – eine Kombination aus starren und flexiblen Geländern, die sich individuell an die jeweiligen Wartungsbedingungen sowie Zugtypen anpassen lassen. Auch der Aluminium-Plattformbelag mit einer Rutschhemmung der Bewertungsgruppe R11, das Überwachungssystem mit Kontrolllampen sowie die Konturenanpassung an verschiedene Zugtypen mit Spaltmaß Null sind tragende Säulen im Arbeitssicherheitskonzept.

Für die nötige Flexibilität sorgen auf beiden Seiten des Dacharbeitsstandes Plattformen, die sich mechanisch in der Breite um je 350 mm variieren und so exakt an die Kontur von Lokomotiven, Triebwagen und Waggons anpassen lassen. „Der Dacharbeitsstand kann völlig unabhängig von der Form der Fahrzeuge millimetergenau an die Außenhaut angedockt werden. Das Spaltmaß geht damit gegen Null, was für ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit sorgt. Auch Werkzeug kann so nicht mehr nach unten fallen“, erklärt Munk.

Höchste Sicherheit durch Plattformüberwachung

Weiterer Vorteil der neuen Anlage: Kontrolliert wird die mechanische Plattformverbreiterung mit Hilfe einer eigenen Überwachungseinheit mit Lichtsignalsystem. Erst wenn alle Kontrolllampen grün aufleuchten und signalisieren, dass die Plattformen zurückgefahren sind, darf eine Fahrzeugbewegung erfolgen. Die Plattformausschnitte für die Stahlkonstruktion wurden so gewählt, dass bei der Verbreiterung keine gefährlichen Zwischenräume entstehen.

Bei der Umsetzung des Projektes war der Faktor Zeit eine große Herausforderung für die Munk Günzburger Steigtechnik, denn es galt den maßgefertigten Dacharbeitsstand für die DB Regio AG in nicht einmal vier Monaten zu realisieren. „Hier kam uns unsere langjährige Erfahrung im Bereich der Projektentwicklung von Wartungsanlagen für Schienenfahrzeuge zu Gute, so konnten wir auch diesen Auftrag innerhalb der gewünschten Zeitspanne planen, fertigen und schließlich montieren. In Stuttgart haben wir uns so einmal mehr als Komplettanbieter für Steigtechnik-Lösungen beweisen können. Die positive Resonanz der DB Regio AG freut mich sehr. Wir gehören aus gutem Grund zu den Besten der Besten und Top-Innovatoren des deutschen Mittelstands“, sagt Ferdinand Munk.

Der Dacharbeitsstand der DB Regio AG

Konstruktion:

Der maßgefertigte Dacharbeitsstand der DB Regio AG besteht aus zwei Arbeitsplattformen, die über eine stabile Stahlunterkonstruktion in Ständerbauweise miteinander verbunden sind. Die Gesamtlänge der Anlage beträgt 95 m, die Höhe rund 3,60 m. Der Aufstieg zur breiteren Plattform (1.360 mm plus 350 mm Verbreiterung) erfolgt über zwei Treppen, wobei zusätzlich eine Notleiter mittig der Anlage zur Verfügung steht. Die schmalere Plattform auf der gegenüberliegenden Seite ist 610 mm breit und kann ebenfalls um 350 mm verbreitet werden. Die Arbeitsfläche lässt sich somit mechanisch über Ausschübe steigern und so individuell anpassen, dass die Plattformen an unterschiedlichste Wagenprofile angedockt werden können. Alle Ausschübe sind mit Kantenschutzprofilen versehen. 

Für das Plus an Arbeitssicherheit des Wartungspersonals sorgt das ausgeklügelte Geländerkonzept des Dacharbeitsstands, das aus einer Kombination aus starren und flexiblen Geländern besteht. An den Außenseiten der Anlage sind die Geländer fest verankert, an den Innenseiten sind sie dagegen steckbar und können bei Bedarf aus der Verankerung gehoben und seitlich zwischengelagert werden. Somit erhalten die Techniker überall temporär Zugang zum Dach.

Sobald ein Zug zur Wartung in den Dacharbeitsstand eingefahren ist, lassen sich an den Plattformen Quergeländer platzieren, um die Arbeitsfläche perfekt zu begrenzen. Das macht zum Beispiel dann Sinn, wenn ein kürzeres Schienenfahrzeug gewartet werden muss. Auch die Quergeländer lassen sich mit Spaltmaß Null an das Zugende andocken. An der Zugfront lässt sich die Dacharbeitsbühne mit Klappgeländern begrenzen. Diese können vom Boden aus über Seilwinden bewegt werden.

Ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit gewährleistet auch der Plattformbelag, der aus Aluminium-Riffelblech besteht und eine Rutschhemmung der Bewertungsgruppe R11 aufweist.

Überwachung:

Überwacht wird der Dacharbeitsstand mit Hilfe einer ausgeklügelten Kontrolleinheit mit roten und grünen Signallampen. Diese zeigen einerseits dem Wartungsteam an, ob die Plattformen zurückgefahren sind. Andererseits erkennt auch der Lokführer über die Signallampen, wann der Zug wieder frei zum Ausfahren ist. Eine Prüftaste erlaubt den Check, ob alle Kontrolllampen vorschriftsmäßig funktionieren.