Mobile Arbeitsbühnen im Einsatz: sicher, schnell, millimetergenau

Wenn größere Schienenfahrzeuge wie Doppelstockwagen in die Werkstatt der Deutschen Bahn Kiel einfuhren, wurde früher viel Zeit für Wartung und Reinigung einkalkuliert. Für den seitlichen und frontseitigen Auf- und Abstieg an den Großfahrzeugen wurden noch Rollgerüste und Leitern genutzt: Alle paar Meter wurde das Steiggerät neu platziert  – viel unproduktive Umrüstzeit. Nun setzt die DB eine mo­derne, am Zug entlang fahrbare, elektrisch millimetergenau verstellbare Arbeitsbühne der MUNK Günzburger Steigtechnik ein. „Die Wartung gelingt jetzt sicherer und deutlich flexibler – und wir reduzieren die Dauer um rund 30 Prozent“ ist die Werkstattleitung überzeugt.

Die Züge fahren ins Wartungsdepot ein und kommen dort in­nerhalb der Hubarbeitsbühne zum Stillstand. Dann gehen die Wartungsarbeiten „fließend“ voran, Umrüsten ist nicht mehr notwendig. Bis vor Kurzem wur­den bei der Wartungsarbeit Rollgerüste oder Leitern eingesetzt. „Das war aufwändig: Durch das häufige Umrüsten ergaben sich lange Standzeiten für die Doppel­stockwagen. Und jede Minute Stillstand ist teuer, denn es lässt sich nur Geld verdienen, wenn die Züge im Einsatz sind“, freut sich der Werkstattleiter. „Von der neuen, elektrisch verstellbaren Arbeitsbühne sind wir voll überzeugt. Alles geht um rund 30 Prozent schneller, die millimetergenaue Steu­erung macht die Arbeit exakter. Und auch für die Arbeitssicher­heit ist die Bühne ein großer Fortschritt.“

Die Bühne besitzt zu beiden Seiten des Zuges eine großflä­chige Arbeitsplattform – von hier aus wird sie über ein ein­fach bedienbares Schaltpult gesteuert. Die schienengeführte Bühne kann beliebig weit am Zug entlang verfahren werden, wenn sich (aus Sicherheitsgründen) Wartungspersonal auf beiden Plattfor­men befindet. Jede Seite ist elektrisch individuell höhenverstell­bar, so ist die präzise und schnelle Po­si­tio­nierung möglich.

Auch gefährliche Spalte zwischen Zug und Bühnenkante gibt es nicht mehr. Denn die Plattform gleitet auf Knopf­druck exakt bis an den Arbeitsbereich heran. Eine flexible Gummi-Stoßkante verhindert Kratzer am Fahrzeug. „Die Kontaktleiste registriert, wenn die Fahrzeughülle erreicht ist und stoppt dann automa­tisch mit ‚Spaltmaß Null’. Diese Eigenschaft ist beson­ders bei hochgelegenen Arbeiten, z.B. an den Klimageräten im Dachbe­reich wichtig. Die Bühne wird dann zu beiden Seiten voll hoch­gefahren, die Kontaktleisten schließen und es entsteht ein si­cherer, rundum geschützter Dacharbeitsstand“, erläutert der Werkstattleiter. Umlaufende Geländer mit Fuß- und Knieleisten und eine rutschhemmende Oberfläche der Plattformen minimieren das Absturzrisiko. Die Aufstiege sind mit selbstschließenden Sicherheitstüren versehen.

Auch die Arbeitshöhe der Bühne kann das Wartungspersonal am Bedienpult exakt einstellen. Ein abschließbarer Haupt­schalter schützt vor unbefug­tem Zugriff. In die Schaltkonsolen der Plattformen zu beiden Seiten des Zuges integriert sind zu­dem mehrere Stromanschlüsse für das Arbeitsgerät des War­tungs­teams – so gehören Anschlussprobleme und Verlänge­rungs­kabel der Vergangenheit an.

„Ein weiteres Highlight, das unsere Arbeit deutlich vereinfacht, ist die zusätzlich einhängbare Frontbühne. Diese lässt sich un­kompliziert montieren und kann anschließend über die seit­li­chen Bühnen mitgesteuert werden – so ist die Arbeit zusätzlich zu den Seiten auch an der Front möglich.“

MUNK Günzburger Steigtechnik verfügt über langjährige Erfahrung bei der Entwicklung, Fertigung und Montage mobiler Bühnen­kon­struktionen. Die Bauteile sind vormontiert – so kann die Konstruktion in kur­zer Zeit beim Kunden aufgebaut und in Betrieb genommen werden.