Die ICE-Züge in Frankfurt-Griesheim werden mit modularen Arbeitsbühnen der MUNK Günzburger Steigtechnik gewartet. | © MUNK GmbH Die ICE-Züge in Frankfurt-Griesheim werden mit modularen Arbeitsbühnen der MUNK Günzburger Steigtechnik gewartet. | © MUNK GmbH

MUNK Günzburger Steigtechnik dockt an den ICE an

Das ICE-Werk in Frankfurt-Griesheim setzt in der Wartung ihres Superzugs auf modulare Arbeitsbühnen aus Günzburg

„Der Superzug für Deutschland“ trifft innovative Wartungstechnik aus Günzburg: Wenn im ICE-Werk Frankfurt/Main-Griesheim der DB Fernverkehr AG die Fahrzeuge der ICE-Familie der Baureihe 407 inspiziert und instandgesetzt werden, setzen die Techniker auf ein modulares System mit Aluminium-Arbeitsbühnen des bayerischen Qualitätsherstellers Munk Günzburger Steigtechnik. Der Steigtechnikspezialist stattete das Griesheimer ICE-Werk bereits mit Bühnen für die Baureihe 406 und mit zahlreichen Einzelkomponenten wie Einstiegspodesten und Überstiegen aus.

„Ich freue mich, dass wir in einem gemeinsamen Projekt mit der Munk Günzburger Steigtechnik die optimale Wartungstechnik gefunden haben“, erklärt der Fertigungsingenieur für den Bereich Mechanik, Laufwerk und Bremse im ICE-Werk Frankfurt-Griesheim. Am Standort Griesheim mit über 300 Mitarbeitern werden in drei Wartungshallen nicht nur alle Züge der Baureihe 407 der Deutschen Bahn gewartet, die für den Auslandsverkehr bestimmt sind, sondern auch die innerdeutsch eingesetzten Systeme und die Bestandsbaureihen der bisherigen 403- und 406-Version des ICE. Insgesamt verfügt das Werk über drei Hallen, die dritte, mit einer Länge von 230 m, wurde speziell für die Wartung der 407er-Reihe neu gebaut.

Dem Team kommt es im laufenden Wartungsalltag auf höchste Sicherheit und höchste Flexibilität an. Aus diesem Grund entwickelten sie gemeinsam mit den Spezialisten der Günzburger Steigtechnik ein mehrmoduliges System, das aus zwei Seitenarbeitsbühnen, einer Mittelarbeitsbühne und einem zusätzlichen Arbeitspodest zum Aufsetzen auf die beiden Seitenarbeitsbühnen besteht. Großer Vorteil in der Praxis: Die Bühnen, die jeweils über Plattformen aus Riffelblech verfügen, können je nach Einsatzzweck für sich alleine oder kombiniert eingesetzt werden.

„Wichtig sind für uns vor allem kurze Rüstzeiten, und genau das erreichen wir mit dem Modulsystem. Die einzelnen Bühnen lassen sich von unserem Team innerhalb kürzester Zeit entlang der insgesamt drei Wartungsgleise verschieben, so dass wir schnell wieder einsatzbereit sind“, so die Spezialisten vor Ort. Höchste Effizienz bieten die Arbeitsbühnen der Günzburger Steigtechnik auch dadurch, dass mehrere Techniker gleichzeitig an unterschiedlichen Stellen arbeiten können. „Aufgabenstellungen waren der Tausch der Spitzenbeleuchtung und Arbeiten an der Scheibenwischanlage. Beim Aufbau überzeugt die relativ leichte, aber doch sehr stabile Ausführung, mit der ein Frontscheibentausch jetzt ebenfalls möglich ist“, erklärt der Fertigungsingenieur.

Die beiden Seitenarbeitsbühnen sind jeweils 3.000 mm lang und bieten mit ihrer Breite von jeweils 1.000 mm sowie der bis zu 600 mm breiten Konturanpassung aus Riffelblech zusammen eine mehr als sechs m2 große Arbeitsfläche. Der Aufstieg auf die Plattformen erfolgt jeweils über eine Stufenleiter, die platzsparend senkrecht angeklappt werden kann. Die Sicherung der Mitarbeiter wird durch ein umlaufendes Geländer an drei Seiten und eine Sicherheitstüre im Bereich des Aufstiegs gewährleistet. Zum Zug hin werden die Arbeitsbühnen konturgenau an die Außenhaut des ICE angepasst, so dass die Techniker mit Spaltmaß Null arbeiten können. Das erhöht nicht nur die Arbeitssicherheit, sondern auch den Komfort in der Wartung, denn durch die Konturanpassung (mit Gummischutzkante) kann auch kein Werkzeug mehr nach unten fallen. Die Seitenarbeitsbühnen verfügen über ein Flurfahrwerk mit vier jeweils 200 mm großen Lenkrollen. Falls die Seitenbühnen einzeln, also ohne Stirnkopfbühne, eingesetzt werden, lässt sich jeweils ein zusätzliches Seitengeländer einschwenken, um die Techniker bei den Arbeiten am Zugende optimal zu sichern. Sämtliche Geländer sind mit Fuß- und Knieleiste ausgestattet.

Auch die 1.800 x 1.000 mm große Stirnkopfbühne ist um die Konturanpassung erweitert und lässt sich mit Spaltmaß Null an die Stirn des ICE andocken. Sie ermöglicht den Scheibenaustausch und bietet beste Arbeitsbedingungen für den Wechsel von Scheibenwischern. Besonderheit der Mittelarbeitsbühne ist ihr Zweiwege-Fahrwerk, das mit gebremsten Spurkranzrollen in der Spurweite 1435 mm ausgestattet ist. Somit kann die Bühne sowohl auf dem Gleis als auch auf dem Hallenboden verfahren werden. Auch die Stirnkopfbühne verfügt über ein dreiseitig umlaufendes Geländer, für den Einsatz ohne Seitenbühnen lassen sich zusätzlich zwei klapp- oder teleskopierbare Steckgeländer einstecken.

Für die Reparatur oder den Austausch des oberen Spitzenlichts am neuen ICE nutzen die Techniker in Frankfurt-Griesheim einen Verbindungssteg, der auf die beiden Seitenarbeitsbühnen aufgesetzt wird und somit als zusätzliches Arbeitspodest dient. Die Plattformbreite beträgt 800 mm, so dass sich bei einer Plattformlänge von 3.200 mm eine zusätzliche Arbeitsfläche von 2,5 m2 ergibt. Der Aufstieg erfolgt von der Dacharbeitsbühne oder den Seitenarbeitsbühnen aus über Aufstiegsleitern, die gleichzeitig als Stützen dienen. An den Aufstiegsseiten dienen Sicherungstüren als Absturzsicherung, das Geländer ist rückseitig einsteckbar. Wenn keine Arbeiten am oberen Spitzenlicht anstehen, wird der Verbindungssteg einfach platzsparend direkt auf einer der beiden Seitenbühnen verstaut. Somit steht er nicht im Weg herum und ist trotzdem immer zur Stelle, ohne Transportweg.

„Für uns ist das Gesamtkonzept wichtig und hier hat die Munk Günzburger Steigtechnik einfach die beste Lösung geboten“, sagen die Techniker, die sich unter anderem freuen, dass sich das Spitzenlicht-Podest nicht nur nahtlos an die Außenhaut des 407 andocken lässt, sondern auch einen stufenlosen Übergang zu den installierten Laufsteganlagen in der Wartungshalle bietet.

Das entgegengebrachte Vertrauen ehrt Ferdinand Munk, Inhaber und Geschäftsführer der Munk Group und sein Team. „Projekt-Kompetenz und Know-how in der Beratung zeichnet uns seit vielen Jahren aus. Wir sind erst dann zufrieden, wenn wir für unsere Kunden wirklich die optimale Lösung gefunden haben. Schön, dass uns dies beim Velaro-Projekt wieder einmal gelungen ist“, freut sich der Firmenchef.